Halle an der Saale für einen Monat. Zugegeben, ich war nicht gerade begeistert, als ich im Zuge meiner Ausbildung an einer Journalistenschule vier Wochen zu einer Tageszeitung in Ostdeutschland geschickt wurde. Also zog ich zum ersten Juli in die Saalestadt – ohne jegliche Erwartungen. Und ich wurde überascht! Nachdem ich nun einen Monat in Halle verbracht habe, bin ich froh, die Stadt ein bisschen kennengelernt zu haben. Hier kommen meine Tipps für Halle an der Saale: Von Restaurants über schöne Ecken bis zu Kultur und Ausflügen stelle ich euch meine Lieblingsorte in Halle (Saale) vor.
Tipps für Halle an der Saale:
Meine LieblingsOrte
Schöne Ecken in Halle (Saale)
Im Süden (südlich des Bahnhofs) von Halle finden sich viele ruhige Wohngebiete und Wohnblöcke. Der Osten rund um die Delitzscher Straße ist hauptsächlich Gewerbegebiet. Die Innenstadt von Halle liegt nordwestlich des Bahnhofs. In dieser Gegend habe auch ich mich am liebsten und häufigsten aufgehalten. Ein zentraler Punkt von Halle an der Saale ist natürlich der Marktplatz. Hier stehen das Rathaus, das Händel-Denkmal (Halle ist nämlich sehr stolz auf den von dort stammenden Komponisten), der Rote Turm und die Marktkirche. Außerdem gibt es auf dem Marktplatz immer wieder Essens- und Eisstände. Vom Marktplatz weg führen die Große Ulrichstraße, die sich gut zum Shoppen eignet und in der sich Halles kleinster Weihnachtsmarkt befindet und die Kleine Ulrichstraße mit vielen Bars.
Das Zentrum von Halle (Saale) ist der Marktplatz, wo eigentlich immer etwas los ist.
Ein weiterer schöner Spot in Halle, nicht weit vom Marktplatz, ist die Moritzburg. Sie liegt direkt gegenüber der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Im Burggraben der Moritzburg finden oft Konzerte statt, im Turm ist ein Club und im Inneren gibt es eine Kunstausstellung. Aber allein das imposante Gebäude lohnt sich anzuschauen. Zu meinen Lieblingsorten gehörte auch der bunt bepflanzte Juliot-Curie-Platz mit Brunnen vor der Oper – besonders bei Sonneuntergang.
Besonders gerne bin ich durch die nördliche Innenstadt spaziert. Das Paulusviertel rund um die Pauluskirche gehört zu den beliebtesten Vierteln in Halle (Saale). Kein Wunder, die Straßen und Häuser sind sehr hübsch und man hat meist einen Blick auf die höher gelegene rote Kirche. Auch der August-Bebel-Platz, der Mühlweg und die Gegend rund um das Landesmuseum für Vorgeschichte haben mir super gefallen. Generell ist es empfehlenswert, einfach ziellos durch die Straßen zu schlendern, um den Charme der Stadt wirklich kennenzulernen. Man sieht dabei wunderschöne Häuser – und zwischendrin immer mal wieder verlassene und halb verfallene -, viele nette Cafés und kleine Läden.
SLIDER: Impressionen aus der Innenstadt von Halle an der Saale
Interessant fand ich auch genau diese Gegensätze in Halle. Während einige Straßen und Gebäude fast makellos erscheinen, stößt man dazwischen immer wieder auf heruntegekommene Fassaden, Leerstand und Graffitis. Manchmal ist eine ganze Straße wunderschön, alle Häuser sind renoviert und dann plötzlich tauchen dazwischen alte Bauten auf, die kurz vor dem Verfall zu stehen scheinen.
Grünflächen und Parks in Halle: Hier lässt es sich entspannen
Rund um die Saale ist es grün. Ob am Ufer des Flusses, auf der Ziegelwiese, an der Fontäne, auf der Insel Peißnitz oder auf dem Lehmannsfelsen – an der Saale gibt es viele Möglichkeiten, sich einfach in die Wiese zu legen oder durchs Grüne zu spazieren. Verschiedene Inseln und Kanäle lassen das Areal noch größer erscheinen. Am Saalestrand gehen die Hallenser im Sommer sogar in der Saale schwimmen. Außerdem kann man sich ein kleines Boot mieten, gefühlt endlos am Fluss entlang spazieren, oder einfach im Schatten der Bäume dösen. Weitere Parks sind zum Beispiel der Stadtpark beim Stadtgottesacker (schöner alter Friedhof), der Botanische Garten der Universität oder der Reichardtsgarten.
Die grüne Peißnitz lädt zum Verweilen ein. Bei schönem Wetter treffen sich hier gerne die verschiedensten Menschen.
Tipps für Halle an der Saale: Restaurants
In vier Wochen konnte ich mich nicht durch Halles ganze Gastro-Szene probieren. Ein paar Orte kann ich aber trotzdem in meinen Tipps für Halle an der Saale weiterempfehlen:
- Bewaffel Dich für kreative Waffeln, süß und auch herzhaft, perfekt zum Frühstück
- MC-FT für leckere und sehr günstige Falafel zum Mitnehmen
- Das wunderschöne Café Ludwig bietet sonntags ein preiswertes Frühstücksbuffet mit genialen Aufstrichen
- Stella in der Sternstraße für Pizza und andere italienische Gerichte
- 7 Gramm ist ein cooles Café
- Mitte Ende Mai bietet kreative Gerichte in Bistro-Atmosphäre
Frühstück im “Bewaffel dich” (links) und die künstlerische Einrichtung des “Café Ludwig” (rechts).
Kultur in Halle an der Saale
Auch kulturell ist in Halle einiges los. Besonders stolz ist die Stadt darauf, dass der Komponist Georg Friedrich Händel dort geboren ist. Immer wieder stößt man auf seine Spuren und sein Geburtshaus, das Händel-Haus ist heute ein Museum. Ein weiteres Museum, dessen Besuch ich empfehlen kann, ist das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale). Dort gibt es (neben der Dauerausstellung) eine Sonderausstellung zur Himmelsscheibe von Nebra, einem einzigartigen Fund aus der Bronzezeit, die ich besucht habe und sehr spannend fand. Was Musik- und Theater angeht, gibt es verschiedene Anlaufpunkte. Im Sommer ist zum Beispiel die Moritzburg eine coole Location für Open-Air-Events. Wer gerne mehr über die Geschichte von Halle an der Saale erfahren will, kann dafür einen (oder mehrere) der Standorte des Stadtmuseums besuchen.
Freilufttheater im Burggraben der Moritzburg:
Regenbogen über der Oper in Halle (Saale). Generell habe ich dort viele tolle Sonneuntergänge gesehen.
Ausflugstipps für Halle an der Saale
Während meiner Zeit in Halle habe ich auch ein paar Ausflüge gemacht. Ob für einen Städtetrip oder nur zum Abendessen: Eine Fahrt von Halle nach Leipzig mit der Bahn dauert nur zwischen 20 und 30 Minuten. Es gibt ein Kombiticket für 10€ und die Bahnen fahren sehr regelmäßig. Außerdem ist auch Berlin super schnell zu erreichen, der ICE braucht weniger als 1,5 Stunden. Ich habe deshalb auch direkt ein ganzes Wochenende in der Hauptstadt verbracht.
Gerade im Sommer bietet die Landschaft um Halle viele Bademöglichkeiten in der Natur. Zwischen Leipzig und Halle liegen einige schöne Badeseen, wie der Kulkwitzer oder der Kospudener See. Wer will, kann natürlich auch in der Saale schwimmen. Zumindest gibt es einen Saalestrand und einige Hallenser nutzen den Fluss an heißen Tagen gerne mal für eine Abkühlung, wie auch das Foto zeigt. Immer wieder wird auch das “Saaleschwimmen” als richtiges Event veranstaltet.
Fazit nach einem Monat in Halle
Wie anfangs schon beschrieben, hat Halle mich ehrlich überrascht. Besonders damit, dass die Stadt auch eine so coole links- und grünorientierte Studentenszene hat, hätte ich nicht gerechnet. Ich bin froh, Ostdeutschland jetzt ein wenig besser kennengelernt zu haben. Zwar lebe ich momentan trotzdem lieber in Hamburg, aber die netten Menschen und schönen Sommerabende in Halle werde ich in positiver Erinnerung behalten.
Falls ihr Fragen oder noch eigene Tipps für Halle an der Saale habt, hinterlasst gerne einen Kommentar unter diesm Post. Zu weiteren Artikeln über Orte in Deutschland geht es hier.
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